Als sich 1973 bei Baggerarbeiten in St. Wendel riesige Sandsteinblöcke aus einer Felswand lösten, reifte in Leo Kornbrust die Idee, diese entlang des Saarländischen Rundwanderweges zu setzen und von Künstlern aus aller Welt bearbeiten zu lassen. Die Idee einer Skulpturenstraße war geboren! Später arbeiteten Künstler auch mit anderen Materialien an selbst gewählten Standorten entlang des Wanderweges.
In diesem Zusammenhang spricht Leo Kornbrust von der „Choreografie der Skulptur in der Landschaft“: Wie ein Choreograf arbeitet er mit den Künstlern zusammen und legt Wert darauf, dass das Gesamtkunstwerk an sich stimmig bleibt. Die einzelnen Künstler wählen den Ort selbst, an dem sie arbeiten wollen, reflektieren dabei die Landschaft und, so wie Leo Kornbrust es sagt, finden deren Geist – den Genius Loci – ein bekanntes Phänomen, das besagt, dass bestimmte Orte auch eine besondere Ausstrahlung haben. So wird z.B. eine Kirche oft genau an einen alten, heiligen Ort errichtet. Leo Kornbrust und sein saarländischer Bildhauer-Kollege Paul Schneider stießen so bei ihrer Suche nach geeigneten Standorten auf römische Gräber und eine alte Kapelle bei Gehweiler. Der Künstler James Reineking fand seinerseits den mittelalterlichen Galgenplatz (das Hohe Gericht) von St. Wendel.